OM ist natürlich das „Standard-Mantra“, welches in den Yogaklassen unabdingbar ist. Im Hinblick darauf ein Mantra häufiger zu rezitieren und dessen Wirkungen zu spüren, sind mir persönlich etwas längere Mantras lieber. Es liegt wohl daran, dass man sich auf mehr Worte & Töne fokussieren muss (bzw. darf) und es insgesamt wie ein kleines Lied ist – und singen ist ja etwas, das ich mag. 🙂
Ein Mantra, welches mir sehr gut gefällt ist dieses:

II: OM
NAMAH SHIVAYA GURAVE
SATCHITANANDA MURTAYE
NISHPRAPANCHAYA SHANTAYA
NIRALAMBAYA TEJASE :II OM

Eine Yogalehrerin hat es über einige Wochen in ihre Vinyasa Level 2 Class „mitgebracht“. In der ersten Stunde, hat sie die Bedeutung wahrscheinlich erklärt, aber da war ich nicht da 😉 Doch, wie ich auch in meinem Blog über Mantras erklärt habe, ist die Bedeutung der einzelnen Silben nicht so wichtig.
Als mir das Mantra dann nach ein paar Yogastunden auch tagsüber durch den Kopf ging, habe ich interessehalber die Bedeutung einmal gegoogelt.

Das Mantra ist vor allem im Anusara Yoga verbreitet. Dort wird es zur Eröffnung einer Yogaclass rezitiert. Die ersten beiden Zeilen

NAMAH SHIVAYA GURAVE
SATCHITANANDA MURTAYE

bedeuten soviel wie:
„Ich verneige mich vor Shiva, dem göttlichen Lehrer in mir,
der die Dreifaltigkeit von Wahrheit (Sat), reinem Bewusstsein (Chit) und Glückseligkeit (Ananda) verkörpert (Murtaye).“

Die anderen beiden Zeilen

NISHPRAPANCHAYA SHANTAYA
NIRALAMBAYA TEJASE

beschreiben Bewusstseinszustände, die man sich herbeirufen möchte.
„Prapancha“ steht für Manifestation, die Welt der Erscheinungen. Die Silbe „Nish“ davor ist die Verneinung des Wortes. Es wird also ein friedvoller Zustand (Shantaya) fern ab von aller Manifestation ersehnt. „Niralambaya“: unabhängig, ohne Stütze, allein. Ich würde es übersetzen als lebendig und frei, jenseits des Bereiches möglicher Erfahrung & Sinneswahrnehmung. Es ist der Weg zum erleuchteten Zustand (Tejas), den wir alle erstreben.

Ein Beispiel dafür, wie das Mantra klingen kann, findet ihr z.B. hinter diesem Youtube Link.