Kapalabhati ist eine Atemtechnik (pranayama), die man öfters mal in einer Yogaklasse antrifft. Meist wir sie separat, im aufrechten Sitz, geübt, manchmal auch innerhalb von Asanas ausgeführt, wie z.B. im Drehsitz oder Boot.
Bei Kapalabhati wird die Ausatmung betont. Während dieser kontrahieren wir die Bauchmuskulatur und ziehen so die Bauchdecke nach innen. Mit dem Lösen fällt die Luft automatisch wieder ein Das Einatmen ist also eher passiv, das Ausatmen aktiv.Die Atmung erfolgt durch die Nase und ist sehr dynamisch. Dennoch ist es am besten sein Tempo selbst zu bestimmen, den eigenen Rhythmus zu finden. Anfänger werden hier vielleicht weniger schnell üben, denn es kommt öfters mal zu leichtem, kurzen Schwindel.
Das zeigt, dass das Gehirn noch nicht an die Menge von Sauerstoff gewöhnt ist.
Als Anfänger startet man mit den Wiederholungen von Runden sowie Anzahl der Atemzügen erst kleiner und steigert es nach den eigenen Empfindungen.
Ich übe (in meinen Kursen) meist so 2-3 Runden mit je ca. 30 Atemzügen.
Ist die eigene Atmung ruhig fließend, beginnt man mit Kapalabhati, indem man alles ausatmet und sanft einatmet – sich nur halb füllt mit Luft. Dann erfolgt die erste kraftvolle Ausatmung. Die Runde endet mit einer Ausatmung und wenn der Atem wieder einfällt, atmet man entspannt weiter. Zwischen den Runden atmet man ganz gleichmäßig und vollständig.
Fortgeschrittene können Kapalabhati auch noch „erweitern“, in dem sie mit der Wechselatmung (nadi sodhana) oder mit dem Atemverhalten (kumbhaka) verbinden. Je nach Variation kann man auch die Bandhas integrieren.
Kapalabhati heißt so viel wie leuchtender Schädel.
Warum das? Ich beschreibe es so, dass diese Atemtechnik durch die dynamische, kraftvolle Atmung sehr energetisierend ist, wodurch viel Prana freigesetzt wird, welches nach oben, zur Krone des Kopfes hin, aufsteigt und von dort ausstrahlt.
Und ich würde sagen, da man diese Übung nur ganz konzentriert ausführen kann, bringt es die Gedanken mehr zu Ruhe und man erreicht so eine leuchten Klarheit. 😉
Kapalabhati stärkt das Zwerchfell, die Atemhilfsmuskulatur und auch die Bauchmuskulatur. Es reinigt die Atemwege sowie Lungen – es heißt es sei dadurch auch vorbeugend gegen Erkältungen. Kapalabhati massiert Herz, Leber und Magen.
Der Sauerstoffgehalt im Blut erhöht sich während des schnellen Atmens, was die Stoffwechselvorgänge verbessern kann.
Wie schon geschrieben ist diese pranayama Übung sehr aktivierend, vertreibt also Müdigkeit. Zum soll Kapalabhati auch emotionale Spannungen beseitigen und zu innerer Kraft führen.